Die Einschläge kommen näher.

Die Organbank

 

 

Hm, Die Einschläge kommen näher. Je älter man wird, um so  mehr muß man sich daran gewöhnen, mit gewissen Menschen nicht mehr leben zu können.

Das fing in ganz frühen Jahren mit dem Tod von Elvis an; so viele folgten ihm nach. Freddy Mercury, tja, und auch Falco. „Muß ich erst sterben m zu leben.“ Hat er gesagt.

 

Ja, die Einschläge kommen immer näher. Aber, auf der anderen Seite dauert das Leben von so manchem Menschen heute länger, als jemals zuvor.

 

Da ist der Mann mit dem kranken Herzen. Kein Problem. Er bekommt ein neues; und nicht mal das von Willy, dem Affen. Nein, das ist seit Christian Barnard vorbei, Geschichte.

 

Da ist ein Mann, der hat seine kranken Nieren und, eigentlich, müßte er vor den Herrgott treten und sagen: „Da bin ich.“ Nein! Die Ärzte machen es möglich; er bekommt die Niere eines Verstorbenen. Die von Karl Ranseier vielleicht. Und sie leben weiter, Herr Müller.

 

Es ist auch kein Problem heute lungenkrank zu sein. Man bekommt einfach, von der Organbank, eine neue Lunge.

 

Aber dann stelle ich mir plötzlich vor: was ist, wenn man doch irgendwann vor ihn tritt, vor den HERRN; und er fragt Dich, hm, fast wie den Hauptmann von Köpenik: „Was hast Du gemacht aus Deinem Leben?“ Nein, die Frage wird etwas anders lauten: „Du bist nicht der,  Du bist nicht so, wie ich Dich runter geschickt habe auf die Erde.“

Die Niere von Karl Ranseier, das Herz von Erna Sowieso... Was willst Du dem HERRN dann antworten, wenn Du vor ihm stehst und bist wirklich nicht mehr der, der Du warst, als Du auf diese Erde gekommen bist?

 Die Einschläge kommen immer näher – trotzdem.

   Ó Colin-Aleksander Vaupel – 21. 01. 1999